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Mario Greif
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Deutschland
47 Beiträge |
Erstellt am: 04.08.2006 : 16:12:34 Uhr
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Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens
Das bereits zu Jahresbeginn 2006 erschiene, neueste deutschsprachige Werk auf dem ornithologischen Büchermarkt bringt nicht nur für die Greifvogelfreunde sondern auch für alle anderen ornithologisch Interessierten ein großes Standardwerk heraus und liegt nun endlich allen dieses Interessenkreises vor. In der Formataufmachung, der Kapitelgliederung und dem Layout folgt es seinem Vorgänger "Die Eulen Europas" von Theodor Mebs und Wolfgang Scherzinger aus dem Jahr 2000. Die Greifvögel Europas, Nordafrikas und Vorderasiens von Theodor Mebs und Daniel Schmidt sind aber mit einer größeren Seitenzahl bestückt und auch mit etwas mehr inhaltlichen Umfang. Nach einem Geleitwort, des von den sächsischen Ornithologen höchst anerkannten und bekannten schweizerischen Ornithologen Herrn Urs N. Glutz von Blotzheim, steigt das Buch in sehr ausführlichen Kapiteln von der Vielfalt an Formen und Arten, der Lebensform und den Verhaltensweisen der Greifvögel zu speziellen Themen der Lebens- Anpassungen und den Lebensraum- Ansprüchen der Greifvögel in das Thema ein. Der komplexere Hauptteil des Buches, das nicht als Feldführer mit zu führen ratsam ist, bringt dann die einzelnen Artkapitel mit der dazugehörigen Vogeltopographie. Diese hält sich bereits an die neue noch nicht gewohnte Systematik von dem verstorbenen Andreas J. Helbig (vgl. Bauer, Bezzel, Fiedler: Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas - Nonpasseriformes - Nichtsperlingsvögel; 2005), die aber bei mehrfacher Benutzung des Werkes sich schnell einprägen lässt. Die einzelnen Artkapitel werden mit dem deutschen und lateinischen Namen eingeleitet. Neben den Namen in der jeweiligen Landessprache (GB, F, E, I, NL, S, PL, R) ist eine erste Abbildung zur jeweils behandelten Art gezeigt. Diese Abbildungen werden den meisten Vogelfreunden nicht unbekannt sein, denn es sind die gleichen Abbildungen von Dan Zetterström aus dem "Svensson" egal ob groß oder klein! Nach der Erläuterung der Herkunft des Namens, findet man viele kompakt zusammengefaßte Angaben zu Kennzeichen, Stimme, Verbreitung und Bestandsangaben. Dabei ist unbedingt die umfangreiche Zuarbeit unseres VSO- Mitgliedes Erwin Tyll hervorzuheben, denn er hat die umfangreichen ausgewählten Federbeispiele aus seiner Sammlung geliefert! Weitere Angaben zu den Bestandsentwicklungen, Siedlungsdichteangaben, Nahrung, Wanderungen u.ä. sind in unterschiedlicher Datenfülle aktualisiert aufgearbeitet. Viele spezielle Literatur die dazu verwendet wurden, sind jeweils abschließend gesondert aufgeführt. Gute Farbfotos, ergänzt mit detaillierten schwarz- weiß Zeichnungen ergänzen und unterstützen die einzelnen Beschreibungen, die ebenfalls genauere Verbreitungskarten, vom beschriebenen Gebiet, abbilden. Die Länderaufschlüsselung in Tabellenform zu den Beständen in Europa und der Unterteilung zu den einzelnen Bundesländern Deutschlands sind eine gute Ergänzung der Zahlenfülle, nur wurden oftmals ältere Angaben (1986 - 1990!) verwendet. Hier zeigt sich wieder die Notwendigkeit des „ADEBAR“ neueste Daten zu erfassen! In einem derartigen großen Werk zu einem speziellen Gebiet der Ornithologie, kann sicherlich nicht alles aufgenommen werden und jeder Nutzer wird seine eigene Sicht oder Schwerpunkte legen, es fehlen teilweise die Jungvogelabbildungen oder die kurz und knapp zusammengefaßten Abbildungen der jeweiligen Eier, diese hätte ich lieber den Artkapiteln zugeordnet gehabt. Für mich und weitere Greifvogelfreunde ein sehr gelungenes neues Werk, umfangreich und einfach ein Muss für die Freunde der Greife und nicht umsonst auch vom NABU empfohlen! ISBN-13: 978-3-440-09585-0
Mario Greif
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