Alle Foren
 Vogelschutz 1 2 3
 Gänsegeierschutz

 
Autor Vorheriges Thema Thema Nächstes Thema  

Mario Greif
aktives Forummitglied

Deutschland
47 Beiträge

Erstellt am: 30.12.2006 :  08:45:31 Uhr  Profil anzeigen
Liebe Vogelfreunde,
nachfolgend der Text von Dr. D. Haas:

Liebe Geierfreunde,



das öffentliche Interesse an der Wiederkehr der Geier hält unvermindert an, heute morgen 7 Uhr 15 äußerte ich mich in einem SWR-Direktinterview (zunächst gesendet in SWR 1 und SWR 4). Meine Aussagen darin und in weiteren Stellungnahmen will ich kurz zusammenfassen:

Ø Es kam in den letzten Jahren zu verstärkten Einflügen mit längeren Aufenthalten in Baden-Württ.

Ø Wir können jetzt die Geier praktisch zum Nulltarif bekommen, wenn wir nur wollen

Ø Wir profitieren dabei von vorbildlichen Schutzmaßnahmen vor allem in Frankreich und Spanien

Ø Geier könnten sich auch bei uns natürlich ernähren, in großflächigen Schutzgebieten mit nicht bejagten Megaherbivorenbeständen

Ø Beispielgebend dafür sind vor allem entsprechende Nationalparks in den Niederlanden

Ø Die Artenvielfalt profitiert von solchen Projekten allgemein in anders nicht zu erreichendem Ausmaß



Viele Naturschützer haben sich nun Gedanken darüber gemacht, was sie tun können, dass 2007 das Überfliegen der Landesgrenze nicht wieder zum lebensgefährlichen Risiko für die sanften Riesenvögel werden kann. Sie wollen ihnen eine gesicherte, toxikologisch unbedenkliche Nahrungsgrundlage bieten.



Dazu meine Ratschläge:

Ø vorher die behördliche Genehmigung einholen

Ø Anzustreben ist eine landesweite Genehmigung

Ø Nur in großen Mengen „natürlicherweise“ anfallendes toxikologisch unbedenkliches Futter verwenden

Ø Seuchenhygienisch unbedenklich sind z.B. totgeborene und perinatal verstorbene Lämmer und Kälber, die in großen Mengen anfallen

Ø Ebenso Rehe und Hirsche, die Verkehrsunfällen zum Opfer gefallen sind

Ø Auf keinen Fall ausbringen: mit Bleischrot erlegte Tiere, sowie medikamentös eingeschläferte Tiere

Ø Bei mit bleihaltiger Kugelmunition erlegten Tieren muss der Schusskanal breitflächig ausgeschnitten und verworfen werden

Ø Fraßplätze an ungestörten Stellen, etwa 150 m unterhalb von einem Beobachtungs-/Kontrollpunkt anlegen

Ø In Baden-Württ. sollten mindestens 5 zuverlässig bestückte Stellen sein (davon mindestens 2 im Schwarzwald, 2 auf der Schw. Alb)



Behörden und Naturschutzverbände sollten nun rasch entsprechende Schritte einleiten. Bei Hochdruck-Wetterlagen könnte der Einflug 2007 schon vor Mai beginnen.



Mit freundlichen Grüßen und allerbesten Wünschen für 2007

Dieter Haas

(Dr. Dieter Haas

Zillhauser Str. 36

D 72459 Albstadt

Tel. 07432/3021

Fax 07432/14310)

  Vorheriges Thema Thema Nächstes Thema